Samuel Blaser

Samuel Blaser wird 1973 in Bern geboren. Er schliesst mit der Matura 1993 ab, beginnt aber bereits zwei Jahre zuvor mit der Malerei. Nach Studien in Psychologie, Philosophie und Jazzpiano widmet er sich 1997 ganz der bildenden Kunst.

Ab 2000 zeigt Blaser seine Werke in Einzel- und Gruppenasusstellungen. Er wird 2002 mit dem Aeschlimann Corti Stipendium ausgezeichnet, 2007 folgt der Swiss Art Award. Er lebt und arbeitet in Basel und Bern.

 

Andrea Dora Wolfskämpf

Andrea Dora Wolfskämpf, geboren in der norddeutschen Tiefebene, lebt seit über 20 Jahren an der Waadtländer Riviera und arbeitet in ihrem Atelier in Montreux. Nach dem Studium der Theaterwissenschaften in Wien, bildete sie sich an den Kunsthochschulen Düsseldorf und Bremen in Bereich Kostüm- und Bühnenbild weiter und arbeitete für verschiedene europäische Theater und Festivals. So sind auch die oft großformatigen, expressiven Bilder inspiriert von der Welt des Theaters: fiktive, skizzenhafte Figuren und Menschen tauchen auf in farbigen Räumen, durchwandern abstrakte Landschaften, suchen den Kontakt mit ihrem Betrachter. Andrea Dora stellt regelmäßig in verschiedenen Galerien und Museen aus, unter anderem in Bern, Lausanne, Fribourg, Gstaad, Montreux, Berlin. Mit der immer gleichen Kreativität und ihrem ausdrucksstarken Stil hat Andrea Dora ihren Platz in der Kunstwelt in der Schweiz gefunden.

 

Nicolas Bernière

In einer Zeit, in der Kunst oft laut und konzeptuell daherkommt, setzt Nicolas Bernière auf stille Poesie und feine Zwischentöne. Der 1970 in Paris geborene Künstler, der in afrikanischen Ländern und verschiedenen Regionen Frankreichs aufwuchs, verarbeitet in seinem Werk eine Kindheit in Bewegung - eine Suche nach Offenheit, Vielheit und Übergängen. Seine Installationen, Objekte und Malereien entstehen aus einfachen Materialien wie Karton, Holz oder Papier, Leinen. Sie schaffen intime, stille Räume, die zur Reflexion und zum Innehalten einladen. Bernière spricht von „unbewegtem Theater" - immersiven Werken, in denen das Publikum zum Teil des Kunstwerks wird. Seine „magnetischen Kästchen", filigranen „Cabanes" und geheimnisvollen „Steine" sind poetische Miniaturen, die Geschichten erzählen und die Magie des Unsichtbaren spürbar machen. Auch seine Malerei ist eine Form der Metamorphose: atmosphärisch, berührbar, nie bloße Abbildung, sondern Ausdruck eines inneren Dialogs mit der Welt. Serien und Wiederholungen vertiefen seine Themen: Natur, Zeit, Vergänglichkeit, Konsum, Erinnerung und Anatomie. Bernière lebt und arbeitet zwischen Bern und der Auvergne. Neben seiner individuellen Arbeit ist er Mitbegründer des Künstlerkollektivs Pôle Pi (1996) und der Plattform Champs-Sublime (2024). Seine Werke waren in renommierten Galerien wie der Galerie Catzéflis (Paris), dem Le Salon Vert (Genf) oder der Galerie Nielaba & Partner (Worb b. Bern) zu sehen. Nicolas Bernière ist kein Künstler des Spektakels. Seine Werke sind stille Widerstände gegen das Übermaß - und Einladungen, das Leben in seinen zarten, vergänglichen Momenten zu entdecken.

 

Jean-Blaise Evéquoz

Jean-Blaise Evéquoz wurde am 27. November 1953 in Sitten geboren. Nach dem Abschluss seines vierjährigen Rechtsstudiums beschloss er, seiner Berufung als Maler zu folgen, und liess sich in der Toskana nieder. Von 1977 bis 1981 studierte er an der Akademie der Schönen Künste in Florenz – der Wiege der italienischen Renaissance. Seine Werke spiegeln den Einfluss grosser Meister wider; insbesondere Rembrandt, Picasso, Chagall und Kirchner zählen zu seinen Vorbildern.

Evéquoz ist nicht nur ein weltbekannter Schweizer Maler, sondern auch ein herausragender Fechter. Bei den Olympischen Spielen in Montréal im Jahr 1976 gewann er die Bronzemedaille, zudem mehrere Medaillen bei Weltcups und Weltmeisterschaften.

Nach über elf Jahren in der Toskana kehrte er in seine Heimatstadt Sitten zurück, wo er heute lebt und arbeitet.

Die Ausstellungskuratoren von Jean-Blaise Evéquoz in der Schweiz und weltweit beschreiben ihn als einen Künstler, der eine ganz eigene Bildsprache entwickelt hat. Er selbst bezeichnet seine Kunst als "offizielle Antikunst", deren wesentliches Merkmal vor allem Mut sei.

Tatsächlich ist die Malerei von Jean-Blaise Evéquoz sehr mutig – sie unterwirft sich weder Kompromissen noch klassischen Regeln. Auch seine Liebe zum Sport spiegelt sich deutlich in seinem Werk wider: farbenprächtig, dezidiert und dynamisch.
Expressive, intensive Farbflächen wirken emotional aufwühlend und kompromisslos, um sich dann in tiefe Gefühle von Schönheit und Bewunderung zu verwandeln. Die anfänglich fast aggressive Farbintensität entwickelt sich zu einer faszinierenden Anziehungskraft, voller unbeschreiblicher Finesse.

Fast wie im Fechtsport – mit Täuschung, Parade und Finte – trifft die Malerei von Jean-Blaise Evéquoz, diesem charismatischen Künstler, direkt unsere Sinne.

 

Matthias Göhr

Matthias Göhr, 1968 in Landau geboren, arbeitet seit 1992 als freischaffender Künstler. Seine Malerei entsteht aus einem präzisen und poetischen Umgang mit Material und Farbe. Der Entstehungsprozess beginnt auf dem Boden: Göhr malt zunächst auf Papier, verwendet dabei ausschließlich selbst hergestellte Pigmentfarben, die seinen Bildern eine markante Körnigkeit und Materialität verleihen.

Anfangs schafft er eine farbliche und strukturelle Grundstimmung, aus der sich das Motiv entwickelt. Danach wird das bemalte Papier mit Dispersionskleber auf Leinwand übertragen, wobei Falten und Knicke bewusst erhalten bleiben. In einer zweiten, vertikalen Phase entstehen narrative Elemente wie Hunde, Hasen oder Fabelwesen, die wie aus der Textur hervortreten.

Göhr arbeitet mit einer reduzierten Farbpalette: erdige Ocker-, Eisenoxid-Orange- und gedämpfte Blau- und Grautöne prägen sein Werk. Seine Bilder verbinden geerdete Materialität mit poetischer Weite, in der Vertrautes und Ungefähres nebeneinander bestehen. Sie erzählen keine abgeschlossenen Geschichten, sondern bieten Raum für eigene Interpretationen und emotionale Resonanz.

Die Werke leben von der Balance zwischen handwerklicher Präzision und imaginativer Offenheit und schaffen Atmosphären, die lange nachwirken.

 

Filip Haag

Filip Haag (*1961, lebt in Bern) studierte an der Universität Zürich Kunst- und deutsche Literaturgeschichte. 1986 fand er – autodidaktisch – zur Malerei. Seither verfolgt er seinen künstlerischen Weg mit einer bemerkenswerten Vielfalt: malend, zeichnend, fotografierend, schreibend. Arbeitsaufenthalte führten ihn unter anderem nach New York (2016) und Varanasi (2020). Residencies und Reisen prägen sein Werk sichtbar – als Ausdruck ständiger Suche nach Tiefe und Wandlung.

Filip Haags Werke entstehen ohne Vorgabe, intuitiv, experimentell, als regelrechte Metamorphosen. Allein mit dem Wunsch, dass ein Bild entstehe; kein Bild von etwas, sondern ein Bild an sich. Der Prozess ist offen, voller Umwege, oft überraschend. Eine Reise durch Zeit und Materie – panta rhei, alles fließt. Filip Haag malt vermehrt mit der blossen Hand, setzt dem jedoch akribisch gezeichnete Linien und feinste Pinselstriche entgegen. So trifft impulsive Geste auf kontrollierte Präzision. Ein markanter Wandel zeigt sich in den letzten Jahren auch im Einsatz von Farben: Wo früher reduzierte Farbigkeit dominierte, findet sich seit einigen Jahren auch Gold – ein Werkstoff mit unvergleichlicher Resonanz als Metapher für Transformation zwischen physischer Materialität und metaphysischer Spiritualität.

Haags Malerei wird getragen von einem freien, unbändigen Geist. Normalerweise bleibt uns Betrachtenden der Weg verborgen. Filip Haag aber gewährt Einblick: Er dokumentiert die einzelnen Etappen in einem „Making-of“. Am Ende steht ein Bild, das alles in sich trägt, was im Entstehungsprozess geschehen ist – geheimnisvoll, spannungsvoll, kraftvoll.